Aufgrund seines Todes am 31. Mai 2013, möchte ich an dieser Stelle die Zeugenaussage des verstorbenen ehemaligen US Air Force Captain, David H. Schuur veröffentlichen, um seiner Courage und seiner Aufrichtigkeit Tribut zu zollen. Diese Aussage ist auch Teil meines Buches 'UFOs and Nukes: Extraordinary Encounters at Nuclear Weapons Sites' (Ufos und Atomwaffen: Unglaubliche Begegnungen bei Nuklearwaffenstützpunkten).
Von Robert Hastings
Von allen Interviews, die ich während der vergangenen drei Jahrzehnte mit ehemaligen oder zurückgetretenen ICPM Abschussoffizieren geführt habe, ist dies vielleicht das verstörendste. Nach Angaben meiner Quelle, David H. Schuur, aktivierte ein UFO die Startsequenz der meisten seiner Minuteman Atomraketen.
Im August 2007 erzählt mir Schuur “Ich habe Ihre Anzeige mit der Bitte nach Informationen im Newsletter der Vereinigung des Raketenpersonals [Juni 2007] gelesen. Ich war Mitte der sechziger Jahre auf der Minot Air Force Base stationiert, als sich dort ein UFO-Zwischenfall ereignete. Ich laß ihren früheren Artikel (im AAFM Newsletter September 2002) aber zögerte Sie zu kontaktieren.“ Ich fragte Schuur, warum er gezögert hatte. Er antwortete, “also, uns wurde damals gesagt, dass es sich um klassifizierte Informationen handeln würde, und sie wissen schon, dass es nie passiert wäre und diskutieren sie nicht darüber. Ich denke ich hatte diese Dinge immer noch im Kopf als ich Ihren Artikel damals gelesen habe."
Schuur hat seine Meinung diesbezüglich nun offensichtlich geändert. Er fuhr fort; "Jedenfalls war ich Teil der Mannschaft, die für die Wartung von Minuteman-Raketen zuständig war. Es handelte sich um das 455th/91st Geschwader auf der Minot Luftwaffenbasis und ich war dort von Dezember 1963 bis November 1967 stationiert. Ich war zu dieser Zeit 1st Lieutenant und in der fraglichen Nacht der stellvertretende Befehlshaber. Seit dem Vorfall sind etwa 40 Jahre vergangen und meine Erinnerung ist nun schon ein bisschen getrübt, aber basierend darauf, wer zur damaligen Zeit mein Vorgesetzter war, würde ich sagen es geschah zwischen Juli 1965 und Juli 1967."
Ich fragte Schuur, ob er den Zeitabschnitt noch enger benennen könne, in dem Er es mit einem anderen Vorfall aus dieser Zeit in Relation setzt. Er antwortete: "Nicht wirklich, aber vom Gefühl her würde ich sagen, dass es eher gegen Ende meiner Dienstzeit dort geschah, also wahrscheinlich 1966 oder '67. Ich hatte Wachdienst in der ‘Echo Kapsel‘ (wo sich die Abschusskontrolle befindet) und war zu dieser Zeit an der Konsole. Es geschah irgendwann in den frühen Morgenstunden, als der kommandierende Offizier noch schlief. Ich weiß, dass es Echo gewesen sein muss, da ich praktisch meinen gesamten Wachdienst dort verrichtete. Zur damaligen Zeit war gerade mein Mannschaftskommandeur verstorben. Er war ein Lieutenant Colonel auf der Minot Basis, Er war schon über 50 und hatte schon im Koreakrieg gedient als er noch einmal. in den frühen 60ern. einberufen wurde."
"Soweit es den Vorfall betrifft, erinnere ich mich daran wie folgt: Die Alpha Kapsel, die sich östlich von uns befand, meldete über das PAS (Primäres Alarmsystem), dass ihre Sicherheitsleute ein großes, helles Objekt beobachten würden, welches sich über dem Raketenabschussgelände befände. Dabei bewegte es sich von Rakete zu Rakete. Ich glaube mich daran zu erinnern, dass auch die Alpha- Raketenmannschaft berichtete, sie würden 'falsche Indikatoren' auf den Kontrollpulten für die Raketen angezeigt bekommen, aber da bin ich mir nicht mehr zu 100% sicher. Ich bin mir aber sicher, dass unsere eigene Kontrollkonsole falsche Indikatoren - anormale Messwerte - von einer unserer Raketen anzeigte."
Ich bat Schuur das PAS näher zu erklären. Er sagte, “Es bestand aus einer offenen Verbindung zwischen dem SAC-Hauptquartier und den Geschwader-Stützpunkten. Es gab einen Lautsprecher in jeder Abschusskapsel und wenn ein Befehl oder sonst etwas vom Kommandostützpunkt durgesagt wurde, konnten wir dies hören. Als sie ihre UFO-Sichtung hatten, alarmierten sie den Kommandoposten und dieser wiederum verständigte das SAC-Hauptquartier. Als der Bericht über die Sichtung nach draußen ging, konnten wir das auf dem PAS mithören.“
Schurr führte weiter aus, “Alle von Ihnen – Bravo Flight, Charlie, Delta, bis hinunter zu Oscar – berichteten Sichtungen dieses Objektes. Der Atomwaffenstützpunkt Minot ist wie der Buchstabe ’C’ angelegt. Alpha befindet sich südöstlich der Basis und die anderen Einrichtungen – Bravo, Charlie und so weiter – waren südlich, südwestlich, westlich, nordwestlich und nördlich von Minot. Oscar, die letzte Abschussanlage, befindet sich am obersten Punkt des ’C’ im Norden der Anlage. Das Objekt – soweit ich weiß handelte es sich nur um ein Objekt – kam zuerst über Alpha Flight und bewegte sich dann über die einzelnen Vorrichtungen bis nach Oscar. Das konnten wir auf dem PAS hören. Bei Echo, kam es nicht in die Nähe der Abschusskontrolleinrichtung, sondern besuchte nur kurz die LFs (Silos) und bewegte sich dann weiter zum nächsten Flight.“
“Bis zu unserer Einheit Echo dauerte es nur wenige Minuten nachdem wir die Meldung von Alpha erhalten hatten. Ich erhielt einen Anruf vom Sicherheitspersonal an der Oberfläche, dass sich ein großes, helles Licht – eigentlich, wäre ein großes helles Objekt wohl passender – in der Luft, östlich der Abschusskontrolleinrichtung befinden würde. Als der Wachmann sich meldete, hat er vielleicht den Begriff ’UFO’ benutzt, aber daran erinnere ich mich nicht mehr so genau. Er beschrieb nicht die Form oder Flughöhe des Objekts, da es zu weit entfernt war. Es kam nicht nah genug an die Abschussvorrichtung um Details erkennen zu können. Bei der nächsten Annäherung war es etwa 4 Meilen (7 Kilometer) von unserem Standpunkt entfernt, nahe einer der Raketen.“
Schuur fuhr fort, “Jedenfalls erhielten wir sehr merkwürdige Anzeigen auf unseren Konsolen, als das Objekt sich über unseren Raketen befand. Offensichtlich sendete das Objekt irgendeine Art von Signal zu den Raketen. Nicht jede Rakete wurde auf diese Weise von dem Objekt untersucht, aber einige wurden es. Vielleicht sechs, sieben oder acht. Vielleicht auch alle zehn, aber das glaube ich nicht. Mit jeder Rakete, die das Objekt überflog erhielten wir merkwürdige Anzeigen über diese spezifische Rakete. Nach einigen Sekunden normalisierten sich die Anzeigen wieder. Aber dann begann die nächste Rakete verrückte Signale zu senden, offensichtlich wenn das Objekt mit der nächsten Rakete beschäftigt war. Es war als wenn das Objekt die Raketen, eine nach der anderen, scannen würde. Sowohl der Innere als auch der Äußere Sicherheitsalarm waren ausgelöst, aber das war fast ständig so, aus dem einen oder anderen Grund. Jedenfalls, in dieser bestimmten Nacht, mussten wir den ’Sperrschalter’ betätigen, da wir plötzlich die Anzeige ’Raketenabschuss wird vorbereitet‘ bekamen! Nach einigen Minuten bewegte sich das UFO nach Nordwesten weiter und alle Anzeigen normalisierten sich.“
Ich wollte ganz sicher gehen, dass ich alles was ich gerade gehört hatte, auch richtig verstanden hatte. Also fragte ich Schuur, “Wenn Sie also eine ’Raketenabschuss im Gang Anzeige’ erhalten, bedeutet dies, dass die Startsequenz tatsächlich ausgelöst wurde- das die Rakete wirklich unmittelbar vor dem Abschuss steht?“ Schuur antwortete, “Das bedeutet, dass die Rakete das Startsignal erhalten haben muss. Wenn dies geschieht, erhalten wir in der Kapsel ein Signal, dass die Rakete für den Start aktiviert wurde. Wenn dies ohne Autorisierung passiert, dreht man einen sogenannten Sperrschalter um den Start für eine bestimmte Zeit zu verzögern. Wenn noch ein anderer Sperrschalter, in einer der anderen Kapseln betätigt wird, verhindert dies den Start komplett. Wen dieses zweite Signal aber nicht kommt, startet die Rakete automatisch nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne, so die Theorie. Natürlich hatten wir in dieser Nacht alle möglichen fehlerhaften Anzeigen, so dass die Rakete vielleicht noch rechtzeitig abgeschaltet worden wäre. Aber ehrlich gesagt, weiß ich das wirklich nicht.“
Ich fragte Schuur, ob er gehört habe, dass Teile oder das ganze System der betroffenen Raketen von einem Technikerteam ausgetauscht worden wären. Er antwortete, “Nein, wenn das passiert sein sollte, weiß ich nichts darüber.“
Schuur sagte, “Als wir am folgenden Tag auf die Basis kamen, wurden mein Kommandeur und ich vom Oberbefehlshabe der Operation empfangen. Er sagte nur, ’Hier ist nichts passiert, nichts worüber man reden müsste, Auf Wiedersehen.’ Unsere Aufzeichnungen und die Bänder wurden abgegeben. Jede der Kapseln hatte ein 24-Stunden Band, welches, wenn ich mich korrekt erinnere, die ganze Kommunikation, die über das PAS-System erfolgte, aufzeichnete. Also war praktisch der gesamte Vorfall auf Band aufgezeichnet worden. Uns wurde jedoch gesagt, dass in dieser Nacht nichts geschehen sei und dass wir nicht darüber reden sollten. Es hatte [offiziell] nie stattgefunden. Wir wurden nie aufgefordert dem OSI oder sonst jemandem einen Bericht abzugeben. Wir gingen einfach nach Hause. Die meisten der Crews fuhren nach ihrer Schicht zurück zur Basis, so dass sie zu unterschiedlichen Zeiten dort eintrafen. Es gab keine Berichterstattung von der ich gehört hätte. Ich habe über den Vorfall nie wieder etwas gehört.“
Offensichtlich halte ich Schuurs Aussage für glaubwürdig, trotzdem versuche ich weitere Mitglieder seiner Einheit ausfindig zu machen, die seine Aussage bestätigen können. Wie Schuur freimütig zugab, wartete er fünf Jahre um mich zu kontaktieren, nachdem er meinen Artikel im September 2002 im AAFM Newsletter gelesen hatte. Erst nach meinem zweiten publizierten Aufruf, der sich an ehemaliges Air Force-Personal richtete, beschloss Schuur seine Geschichte zu erzählen. Diese verzögerte Reaktion ist dabei nicht ungewöhnlich. Viele der ehemaligen Offiziere, die für Atomwaffen verantwortlich waren, haben ihre Berichte über Erfahrungen mit UFOs, ernst nach langem Zögern und aus dem einen oder anderen Grund, nicht gerade bereitwillig erzählt.
Wichtig ist, dass, meinem Kenntnisstand nach, Schuurs Zeugnis das Einzige ist, welches einen glaubwürdigen Bericht über ein UFO, das US-amerikanische Atomraketen aktivierte schildert. Nichtsdestotrotz gibt es noch einen anderen glaubwürdigen Bericht über ein vergleichbares Ereignis – aus der Sowjetunion. Mehr über diesen Vorfall berichte ich in einem anderen Kapitel.
Die vollständige auf deutsch synchronisierte Pressekonferenz zu UFOs und Atomawaffen finden sie hier!
Übersetzung: Tobias Berg
Quelle: Ufohastings.com